Diary for On the road again


Yarmouth NS

2010-08-05

Hummer war um 1900 noch ein Arme-Leute-Essen an der Ostküste zwischen Labrador und North Carolina. Den Kindern auf Prince Edward Island gab man ein Hummersandwich mit auf den Schulweg. Heute ist der Hummerfang in Kanada stark reglementiert. Die Fangsaison beträgt je nach Region zwei bis sieben Monate. Gefangen werden darf er nur mit auf dem Meeresboden ausgelegten Fallen aus Holzlatten und einem Netzwerk sowie einem Köder drin. Sowohl im Laden wie auch im Restaurant ist Lobster immer noch preiswert. Lebend aus dem Aquarium mit einem Gewicht von 1½ Pfund kostet er als Hauptgericht nicht mehr als ein gutes Steak. Seit die Fischbestände wegen Überfischung stark abgenommen haben, ist die Hummer-Population mangels natürlichen Feinden wieder gestiegen. Über 10'000 Hummerfischer an Kanadas Atlantik-Küste fangen pro Jahr 30 – 40 Millionen Lobster. Die meisten sind zwischen 1 und 2 Pfund und vereinzelt bis zu 15 Pfund schwer. Das Rekord-Exemplar, gefangen 1977 in Nova Scotia, wog 44 Pfund und war fast 1,2 Meter lang. Seit ich dies weis, laufe ich in gebührendem Abstand zum Meer dem Strand entlang, weil ich auf eine Begegnung mit diesem gepanzerten Rambo gerne verzichte.
Auf dem Weg nach Yarmouth besichtigen wir in Pubnicos das „Village Historique Acadien“. Das liebevoll rekonstruierte Museumsdorf vermittelt einen guten Eindruck des akadischen Lebensstils.