Diary for On the road again


Gallup NM - Chinle AZ

2010-11-01

Von New Mexico überqueren wir die Grenze zu Arizona und sind schon kurz darauf in der Navajo Nation. Das Reservat ist 1868 durch einen Vertrag mit der Bundesregierung entstanden und ist somit älter als Arizona, welches erst 1912 als Bundesstaat aufgenommen wurde. Auf einem Gebiet von 67'000 km² (das 1,7-fache der Schweiz) leben über 250'000 Navajo- und Hopi-Indianer in einer Sandsteinwüste zwischen Arizona, New Mexico und Utah. Sie geniessen einen hohen Grad an Autonomie mit Steuerhoheit, eigenen Gerichten und Polizei. Auch was den Alkohol betrifft ist es sehr trocken hier. Er ist weder in Läden, Hotels noch in Restaurants erhältlich. Trotzdem ist das Autofahren nicht ungefährlich, vor allem Nachts. Die Navajo haben nichts eingezäunt und lassen Kühe, Pferde, Schafe, Ziegen und Hunde frei laufen. Die Konsequenz daraus liegt dann unübersehbar an den Strassenrändern. Das Land ist reich an Bodenschätzen, verfügt jedoch über keine industrielle Verarbeitung. Die Arbeitslosenrate liegt deshalb bei 40% und über die Hälfte lebt unterhalb der Armutsgrenze.
Nebst unzähligen Touristenattraktionen, wie z.B. das Monument Valley, ist das Land auch sonst von ausserordentlicher Schönheit. Kantige Mesas, Felsklippen, gelb/braune Plateaus im Wechsel mit blassgrünen Tälern. Vom Beifahrersitz kommt auf jeder Kuppe oder Hügel ein langgedehntes „wauh“.
Seit Wochen geniessen wir ein wunderschönes Spätherbstwetter. Tagsüber bis 22° warm und kalten Nächten um den Gefrierpunkt. Am Tag wolkenlos und türkisblau und nachts ein klarer, heller Sternenhimmel, wie wir ihn ausser im Planetarium noch kaum je gesehen haben.