Diary for On the road again


Hyder AK

2011-08-17

3 km nach Stewart führt die Strasse über die Grenze nach Alaska und nach weiteren 14 Km, ohne Grenzstationen oder Beschilderungen, ist man wieder in British Columbia, wo die Gravelroad nach weiteren 70 km in den Bergen der Coast Mountains im Nirgendwo endet. An der Grenze bzw. dem Dorfeingang zu Hyder verwandelt sich die Asphaltstrasse in eine furchterregende Naturstrasse, die übelste Schotterpiste, die wir im Norden befahren haben.

Hyder ist in jeder Beziehung ein Unikum. Es ist der einzige Ort der USA, in den man ohne Einwanderungs- und Zollkontrollen einreisen kann. Nur auf kanadischer Seite hat es ein Zollamt, weil die Alkoholsteuer in British Columbia wesentlich höher als in Alaska ist. Je nach Jahreszeit hat die Geisterstadt zwischen 96 und 60 Einwohner. Sie bezeichnet sich selbst als „The friendliest Ghost Town“. Kaum ein Gebäude ist jünger als 50 Jahre und mehr als die Hälfte der Einwohner verfügt über ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze. Dies alles hat sich eigentlich schon auf den ersten Metern nach dem Grenzübergang in den Kratern der Strasse gezeigt.

Nach Hyder kommen fast nur Touristen wegen dem 10 km entfernten Fish Creek am Salmon River. Hier laichen von Juli bis September Chum- und Pink-Lachse. Für die Gryzzlies und Schwarzbären ist dies wie ein gedeckter Tisch. Sie können sich hier das nötige Polster für den Winterschlaf anfressen. Gestern und heute sind wir 4 Mal hierher gefahren und haben jedesmal mindestens einen Bären aus nächster Nähe beobachten können.