Diary for On the road again


Saint John NB - Newport ME

2013-09-22

Über 300 Km und vorne, hinten, links und rechts nur Wald. Dass er sich herbstlich in allen Farbtönen verfärbt sehen wir kaum, weil es bis kurz vor Newport ohne Unterlass regnet oder manchmal sogar wolkenbruchartig giesst.

Einzige Abwechslung unterwegs, allerdings der eher unangenehmen Art, ist der Grenzübergang Canada/USA in St. Stephen. Man trifft nur selten im Leben auf unfreundlichere Leute als die Beamten der US-Immigration. Mit einer unglaublichen Überschätzung der Attraktivität ihres Staates gehen sie bei jedem Einreisenden stur davon aus, dass er oder sie für ewige Zeiten in den USA bleiben wolle. Wie wenn diese Nation das gelobte Land wäre. Und dies auch noch ungeachtet dessen, dass rund 50 Millionen ihrer Einwohner nur dank Essensmarken oder Suppenküchen vom Verhungern verschont bleiben. Wir erwischen einen typischen Vertreter dieser Spezies und bereuen zudem, an einem Sonntag hierher gekommen zu sein. Es ist sehr wenig los und die Beamten langweilen sich offensichtlich. Der mürrische Officer lässt sich unendlich viel Zeit, in unserem Trailer herumzustöbern und jeden Schrank und Schublade zu durchwühlen. Drei ebenfalls unterbeschäftigte Kollegen müssen auch noch reinschauen und sich so die Zeit totschlagen. Nach fast einer Stunde mit der Faust im Sack haben wir den erforderlichen Stempel im Pass und dürfen gnädigst in die USA einreisen.