Diary for On the road again


Havanna / Visa

2013-12-23

Da es bei der Einreise nur 1-Monats-Visas gibt, müssen wir uns um die Verlängerung kümmern. Die zuständige Behörde ist im Stadtteil Vedado in einer ehemals herrschaftlichen Villa untergebracht. Viele grosse Räume mit jeweils 1 – 4 Schreibtischen, an denen unfreundliche, nur spanisch sprechende Beamtinnen in khakifarbenen Uniformen sitzen. Wie so oft auf den Strassen ist auch hier rein gar nichts beschriftet und man muss sich durchfragen. Am richtigen Ort angelangt nimmt man unsere Pässe, legt sie auf ein leeres Pult und befiehlt Hinsetzen im Warteraum. Ich bleibe jedoch im Gang stehen und bewache unsere Pässe, bis wir aufgerufen werden. Zu unserer Überraschung will die Beamtin partout eine Unterkunfts-Reservation oder Quittung sehen. Sie weigert sich auch, unsere Casa Particular anzurufen und sich meine Angaben bestätigen zu lassen. Nun lupft es mir den Hut. Schliesslich bin ich nicht als Bittsteller hier. Mit Händen und Füssen und ein paar spanischen Brocken versuche ich ihr klar zu machen, dass wir kurz davor sind, vor dieser unsäglichen Bürokratie zu flüchten und mit dem nächsten Flug nach Cancun zu fliegen. Die mexikanischen Beamten würden uns mit einem sehr freundlichen Bienvenido Turista begrüssen und uns innert einer Minute ein 6-Monats-VISA erteilen. Nützt alles nichts und wir müssen uns ein Taxi nehmen und in der Casa die „Recibo“ holen. Wieder zurück geht alles wieder von vorne los mit Pass abgeben und warten. Und dann kommt es noch dicker. Auf der Recibo steht nur mein Name und Hedys Name nicht. Sie will uns doch tatsächlich nochmals zurück in die Casa zur Vervollständigung der „Recibo“ schicken. Ich verlange nun von ihr, dass ich den „Commandante“ sprechen wolle. Nachdem dieses Wort gefallen ist, redet sie nicht mehr mit mir und würdigt mich auch keines Blickes mehr, bis nach 3 Minuten ihre Kollegin/Chefin frei ist. Diese ist zu unserem Glück etwas beweglicher und mit einem Telefon in die Casa kann die Sache erledigt werden. Nun kann sie das riesenlange Formular endlich fertig ausfüllen. Mit einer Fotokopie der Pässe wäre die Sache in einem Bruchteil der Zeit zu machen gewesen. Aber so ein neumodisches Gerät sehen wir in keinem der vielen Büros. Damit ist unser Hürdenlauf aber noch immer nicht zu Ende. Die Gebühr von je 25 CUC muss auf der Bank einbezahlt werden und dafür bekommt man dann eine Marke, welche wiederum auf dieses ominöse Formular geklebt wird. Bei der ersten Bank gibt es diese Marken nicht und die zweite öffnet erst um 13.00 Uhr. Als wir ein paar Minuten nach der Mittagspause wieder bei der Bank sind, stehen draussen etwa 30 Personen an und drinnen ist die Schlange noch länger. Inzwischen sind wir schon so abgestumpft wie Kubaner, ärgern uns nicht mehr und lachen nur noch. Zurück auf der Inmigracion ein letztes Mal warten bis wir an der Reihe sind und dann haben wir nach über 3 Stunden unsere Visa-Verlängerung. Hedy hält mich davon ab, beim Abschied zur Beamtin noch „no mas Kuba“ zu sagen.

Nächstes Ärgernis ist das Internet und wir laufen mit Laptop von Hotel zu Hotel. Die Zeit reicht mir nicht, um alle Internet-Erlebnisse zu schildern. Im Moment habe ich zwar eine Verbindung, die kann aber jeden Moment wieder unterbunden sein. Wie jedes Jahr haben wir eine Neujahrs-Mail mit einem passenden Bildchen versandbereit. Selbstverständlich nicht zu viele Empfänger in einer Mail. Nützt aber alles nichts, es geht nicht mal die kleinste Mail raus. Ob vielleicht der Regierung unsere Mütze nicht gefällt!

So müssen wir halt auf diesem Weg Euch allen wunderschöne Festtage und einen guten Rutsch ins 2014 wünschen.