Diary for On the road again


Havanna, Sylvester

2013-12-30 to 2013-12-31

Die gehobeneren Restaurants bieten allesamt ein Sylvester-Menu mit darin eingeschlossenen Getränken und Unterhaltung. Wie überall an Festtagen sind die Preise für das Gebotene auch hier ziemlich übersetzt. Aber was bleibt einem übrig, wenn man nicht in einer Imbissbude oder Kaschemme feiern will. Attraktivster Ort  wäre sicher die abgesperrte Plaza de la Catedral inmitten einer ergreifenden Kulisse alter Kolonialbauten und einmaligem Ambiente. Aber auch der Preis von CUC 150.-- pro Person (etwa 135 Franken) ist für Kuba exorbitant für ein 4-Gang-Menu mit einigen inbegriffenen Getränken, internationalem Showprogramm und Orchester. Wir entscheiden uns für einen Drittel dieses Preises für die Dachterrasse des Hotels Ambos Mundos, von wo aus wir eine tolle Rundumsicht auf Altstadt und Hafeneinfahrt geniessen können. Mit uns kommen Hilde und Mario, ein aufgestelltes Paar aus der Region Köln/Düsseldorf, welche wir vor 12 Tagen in Santa Clara kennengelernt und per Zufall heute in der Calle Obispo erneut getroffen haben. Auf dem Weg dorthin gehen wir den Weg via Plaza de Catedral, um einen Blick auf den festlich geschmückten Platz mit den über 100 Esstischen zu werfen. Die geschätzten 500 Gäste stehen bereits beim Eingang bereit und die Kellner sind am Rotieren, weil vor ein paar Minuten noch ein paar Regentropfen gefallen sind. Es waren nicht die Letzten an diesem Abend und wir sind heilfroh, nicht an der Balustrade der Terrasse zu sitzen, sondern etwas zurückversetzt im gedeckten Teil. Beim dritten Mal um etwa 22.30 Uhr, als das Hauptgericht aufgetragen ist, kommt es etwa 10 Minuten lang gleich kübelweise runter. Wer draussen sitzt, muss unters Dach flüchten und den Teller stehend ausessen. Wie wird es jetzt erst auf der Plaza de la Catedral zu- und hergehen. Auf dem Rückweg sehen wir etwa 2 Dutzend Paare auf der Tanzfläche. Der Rest des Platzes ist menschenleer, die festlich gedeckten Tische und Stühle sind platschnass, und die grossen Wasserpfützen sind noch das Harmloseste. Da haben sehr viele die 150 CUC vorzeitig abgeschrieben und auf Nachspeise, Champagner um Mitternacht und Show verzichtet. Wir verdrücken uns in eine unserer Lieblingsbars mit guter Musik in der Calle Obispo für einen Absacker, beziehungsweise den ersten Mojito im neuen Jahr.