Diary for On the road again


Fähre Magellanstrasse - Punta Arenas, 186 Km

2014-11-25

Über weite Strecken fahren wir entlang der Magellanstrasse durch eine völlig unbewohnte Gegend bis nach Punta Arenas. Dabei kämpfen wir vom ersten bis zum letzten Meter gegen die unglaublichen Windböen, welche uns von der Strasse drücken wollen. Da bei einem Grenzübertritt viele Frischprodukte konfisziert würden, ist in Punta Arenas zuerst ein Grosseinkauf fällig um die Vorratskammer wieder aufzufüllen. Uns fällt auf, dass die Preise mit Ausnahme von Importprodukten deutlich höher sind als in Argentinien. Benzin ist sogar 40% teurer. Der erste Eindruck bei der Fahrt ins Stadtzentrum deutet auf einen höheren Wohlstand als in den anderen Orten auf Feuerland und Patagonien hin. Viele Prachtsvillen zeugen vom früheren Reichtum der Schafzuchtbarone und der Händler an dieser ehemals sehr bedeutenden Schifffahrtsroute. Die Kehrseite dieses wirtschaftlichen Wachstums der Stadt ist der barbarische Umgang mit der indigenen Bevölkerung. Sie wurden von den Zuwanderern Ende des 19. und Anfangs des 20. Jahrhunderts fast vollständig ausgerottet. Einige wurden nach Europa gebracht und in Grossstädten wie wilde Tiere in Käfigen zur Schau gestellt. Nach einer Führung durch das Museum der Salesianer-Mission zur Geschichte der Region und der Ureinwohner ist es höchste Zeit, sich ein Pisco-Sour zu genehmigen. Über den Ursprung dieses süffigen Getränks streiten sich die Peruaner und die Chilenen.