Diary for On the road again


Quartzsite - Tucson AZ, 379 Km

2015-11-12 to 2015-11-14

Je näher wir Tucson kommen, gehen die Benzinpreise immer weiter runter auf einen neuen Tiefststand seit dem Grenzübertritt von Kanada in die USA. In Tucson kostet Benzin Bleifrei fast nur noch so viel wie in der Schweiz. Für 1.90 Dollar fliesst allerdings gleich eine Gallone (3,785 Liter) in den Tank. Umgerechnet auf den Liter sind das noch mickrige 50 Rappen. Für gewisse Amerikaner erst recht kein Grund mehr, den Motor beim Verlassen des Fahrzeugs zum Einkaufen oder sogar beim Tanken abzustellen.

Da wir in Kürze nach Mexiko wollen, lassen wir in einer Ford-Vertretung noch einen Ölwechsel und eine grosse Inspektion machen. Alles okay bis auf einen kleinen Ölverlust beim Differenzial. Am nächsten Morgen sind wir wie vereinbart um 09.00 Uhr in der Werkstatt aber wir glauben es kaum, die einzige Ford-Garage in dieser grossen Stadt hat die Dichtung, auch Simmering genannt, nicht an Lager und muss diese in Kalifornien bestellen. Auf unsere Reisepläne angesprochen meint der Disponent cool, dass wir unbesorgt nach Mexiko fahren könnten. Wir sollten einfach alle 1000 Meilen den Ölstand im Differenzialgetriebe kontrollieren. Da überschätzt der gute Mann meine technischen Fähigkeiten gewaltig und weiss nichts von meiner Unlust, unter ein langes Motorhome zu robben und mir dreckige Hände zu machen. Um unbeschwert durch Mexiko zu fahren beschliessen wir deshalb, auf die Dichtung zu warten.

Kaum waren wir bei Ford vorgefahren, stand auch schon unser Freund Bruce da. Wir hatten ihm geschrieben, dass wir einen Termin in der Werkstatt hätten. Da es nur eine Ford-Garage in Tucson gibt, war es leicht für ihn, uns dort zu überraschen. Während die Mechaniker sich um das Leck kümmerten, fuhr er mit uns zum preisgünstigsten Liquor-Store in Tucson. Die kundenfreundliche Kassiererin animiert mich dazu, noch eine vierte Flasche des ausgewählten chilenischen Carménères zu nehmen. Jede zweite Flasche koste nämlich nur noch 5 Cents. Was wieder mal zeigt, dass man nie ausgelernt hat beim Einkaufen in den USA und die Angebote gut anschauen muss. In diesem speziellen Fall konnten wir auch nichts falsch machen, da wir diese Santa Rita Winery in Chile besucht und deren Wein verkostet hatten. Anschliessend fährt Bruce mit uns noch zu Costco, wo man nur mit der Kundenkarte einkaufen kann, ähnlich wie im CC in der Schweiz. Zum Nachtessen fahren uns Bruce und Gloria in eine Pizzeria, die diesen Namen auch verdient. Nicht pflutterweich und 2 Zentimeter dick, sondern dünn und knusprig.