Diary for On the road again


Orlando Area und AC/DC-Konzert

2009-11-16 to 2009-11-21

Seit Montag haben wir täglich 4 Lektionen von 09.00 – 13.00 Uhr. So bleibt uns noch genug Zeit für Shopping (Hobby Nr. 1 der Amerikaner), die Gegend zu erkunden, oder das Nichtstun zu geniessen. In unserem Campground ist es extrem ruhig und um 22.00 herrscht bereits Totenstille. Nicht verwunderlich, es hat fast nur Dauermieter in fortgeschrittenem Alter auf diesem Platz. Für die Fortbewegung innerhalb des Camps wird von den meisten ein Golf-Cart benutzt. Teilweise nimmt man den auch, um den Hund Gassi zu führen.

In der Gegend um Orlando hat es unzählige kleine Seen, Flüsschen und Kanäle. Am Dienstag Nachmittag machen wir einen Ausflug zum Wekiva River, einer idyllischen Flusslandschaft mit einer dichten subtropischen Vegetation und vielen Tieren (Ottern, kleine Alligatoren, Schildkröten, Ibisse und andere Vögel).

Mittwoch Nachmittag fahren wir knapp 30 Kilometer nach Mount Dora. Es ist nur ein „Hügelchen“, aber mit sagenhaften 51 Metern über Meer die vermutlich höchste Erhebung in dieser Gegend.

Am Donnerstag Abend dann das mit Hochspannung erwartete Konzert von AC/DC. Von unserem Parkplatz bis zum nächsten Eingang in die Amway Arena sind es etwa 100 Meter. Das Publikum ist bunt gemischt, jung bis sehr alt, Rocker bis Banker etc. Über den Auftritt dieser doch auch schon älteren Herren und die Show wollen wir nicht viele Worte verlieren, es war erstklassig. Einzig die Lautstärke war für unsere Ohren einige Dezibel zu hoch. Aber das haben wir so erwartet und von zu Hause Watte mitgenommen. Wir schreiben lieber noch etwas über die Amway Arena (eröffnet 1989) und vergleichen sie mit der St. Jakobhalle. Es ist ebenfalls eine Multifunktionshalle mit einer Kapazität von bis zu 18'000 Zuschauern, also rund doppelt so gross wie die St. Jakobhalle. Ebenerdig ist sie fast rundherum verglast mit von innen zu öffnenden Türen mit Drückschienen. Von den Tribünen geht man über kurze Treppen entweder hinauf oder herunter, durchquert das Foyer und ist nach 20 Metern im Freien. Die Halle entleert sich somit auch im Notfall innert kürzester Zeit. Gestaunt haben wir auch über die Sitze. Wir haben einen Platz in der mittleren Preiskategorie (USD 46.00) genommen, Plastikschalen erwartet und dick gepolsterte Sessel vorgefunden. Wir hätten uns problemlos noch ein paar Stunden ohne Rückenschmerzen und Verspannungen wohl gefühlt darin.

Im Nachbardorf gibt es ein neueres Areal mit vielen Läden, Restaurants, Kino, Bars und Boulevard-Cafés. Wir haben schon zweimal auf dem Nachhauseweg für einen Drink dort angehalten und auf einem Plakat gesehen, dass am Freitag um 21.30 h in einem grossen Pub eine „Beatles-Imitations-Band“ auftritt. Gegenüber dem Pub ist ein Japanisches Steakhouse. Wir finden, dass sich das doch gut kombinieren lässt, und setzen uns zum Diner an den Hibachi-Grill. Vorzüglich gespiesen gehen wir anschliessend in den Pub. Das Lokal ist proppevoll und wir entdecken in der hintersten Ecke der Bar noch 2 freie Stühle. Sollte die Band nichts taugen, wollen wir schnellstens einen Lokalwechsel vollziehen. Und dann kommen 4 Guys gesetzteren Alters, gestylt bis zur Pilzkopf-Perücke, und spielen alle Songs der Beatles aus deren Anfangszeiten. Kein Synthesizer oder sonstige Elektronik, nur Schlagzeug, 3 Gitarren und Verstärker, so wie es Ende 50-er, Anfangs 60-er Jahre üblich war. Das Publikum ist genau so verzückt wie wir und sogar die 20-jährigen wippen heftig im Takt mit. Da zeigt es sich wieder einmal, dass diese Musik zeitlos ist.