Diary for On the road again


Murmansk RUS – Kirkenes N, 233 Km

2018-06-27

Die letzten 200 Kilometer führen durch eine reizlose Landschaft, unterbrochen von Umweltschäden durch die Erzgewinnung und Verhüttung bei der Ortschaft Nikel. Bei 2 Militärposten schaut man in unser Fahrzeug und überzeugt sich davon, dass wir keinen Russen nach Norwegen entführen. Der Grenzübergang nach Norwegen verlangt uns wieder einmal viel Geduld ab. Vor dem russischen Zoll heisst es warten, bis sich die Schranke hebt und jeweils 3 Fahrzeuge ins Zollgelände gelassen werden. Ausreisestempel im Pass und Fahrzeugexport geht noch relativ zügig, aber dann wird es krass nervig. Wiederum warten, bis einer der Zöllner sich Zeit für uns nimmt. Von vorne bis hinten und von oben bis unten wird alles durchsucht. Des Beamten einziges Wort in Englisch, nämlich „open“ müssen wir uns mehrmals anhören. Mit der Taschenlampe schaut er in jedes Fach und sucht auch noch nach Hohlräumen. Dazwischen stellt er Fragen zu eingekauften Waren sowie Alkohol und Tabak. Besondere Beachtung schenkt er auch unseren Medikamenten und will Arztrezepte sehen. Dienen können wir ihm damit nicht und deshalb ruft er noch einen Kollegen, welcher Spezialist sei, und dieser studiert die Packungsbeilagen. Irgendwann haben wir dann diesen Irrsinn überstanden und fragen uns noch heute, weshalb alle in unserer Gruppe bei der Aus- und nicht bei der Einreise derart kleinlich kontrolliert worden sind. Besänftigt werden wir dann bei der norwegischen Zöllnerin, welche sich mit einem kurzen Blick ins Innere unseres Womos begnügt und uns dann willkommen heisst und gute Fahrt wünscht. Und dies obwohl zum Beispiel Alkohol das Dreifache und Zigaretten sogar das Sechsfache kosten in Norwegen. 10 Kilometer nach der Grenze kommen wir in Kirkenes an und leiden abends mit unseren Fussballern, welche mit Ach und Krach gegen Costa Rica ein Unentschieden erreichen und damit für den Achtelfinal qualifiziert sind.