Diary for On the road again


North Sydney NS

2010-06-06

Schon bald nach der Ankunft der ersten Siedler Anfangs des 17. Jahrhunderts gab es permanent Konflikte und Kriege zwischen Briten und Franzosen. Nach dem siebenjährigen Krieg verlor Frankreich mit dem „Pariser Frieden“ 1763 endgültig sämtliche Kolonialgebiete im Nordosten Amerikas an die Briten. Abgetrennt vom Mutterland wurden die Akadier fortan von den Engländern vertrieben oder zurück nach Frankreich deportiert. Viele fanden Mitte des 18. Jahrhunderts Zuflucht im damals spanisch besetzten Louisiana oder in Quebec. Einige kleine Gebiete in Maine, New Brunswick, Nova Scotia und Newfoundland blieben aber bis heute akadisch, bzw. frankophon. Auf die Sprache dieser „Acadiens“ waren wir sehr gespannt. Im Gegensatz zum Quebecois ist sie rein vom Klang her sofort als Französisch erkennbar. Wortschatz, Redewendungen, Satzstellung und Aussprache sind jedoch sehr abweichend von dem uns gewohnten Französisch. Wir können uns aber besser verständigen als in Quebec. Bedingt durch die sehr kleinen Sprachgebiete ist oft nicht ein neues Wort erfunden worden wie z.B. im français québécois, sondern die englische Bezeichnung übernommen worden. Beispiel: je vous rappelerai/je vous phonérai back. Das Übel mit den Anglizismen gibt es halt nicht nur in der deutschen Sprache!
Von Chéticamp fahren wir heute wieder zurück nach North Sydney, da wir für morgen die Fähre nach Neufundland gebucht haben. Die schöne Landschaft unterwegs kommt leider nicht zur Geltung, weil es erneut neblig ist und leicht regnet.