Diary for On the road again


New Glarus - Monroe WI

2009-09-11 to 2009-09-12

Kurz entschlossen ändern wir beim Nachtessen die Route und beschliessen einen Abstecher in westlicher Richtung nach New Glarus WI. Mitte des 19. Jahrhunderts herrschte in Glarus eine Hungersnot. Die Regierung beschloss, in den USA Land zu kaufen und Auswanderungswillige zu finden. Rund 200 Leute reisten 1845 via Rotterdam mit den Schiff nach New York. Auf Umwegen gelangten schlussendlich 150 Personen nach Wisconsin und gründeten dort New Glarus. 1861 zerstörte ein Grossbrand in Glarus 593 Häuser und machte rund 3'000 Einwohner obdachlos. Die Bewohner von New Glarus spendeten daraufhin (16 Jahre nach der Auswanderung) mehr Geld, als sie von ihrem Heimatkanton als Starthilfe erhalten hatten. Auch heute geht es dem Ort vermutlich nicht schlecht, weil man sich touristisch gut vermarktet und auch Schweizer Sponsoren hat (u.a. Victorinox, Nestle, Novartis). Zwar kann kaum mehr einer deutsch, aber die Tradition wird sehr gepflegt. Es gibt Wilhelm Tell und andere Festspiele, Trachtengruppen, Jodlerchörli etc. und die Kinder lernen in der Schule „es Burebüebli mag i nid“.

In der 16 Meilen entfernten Gemeinde Monroe leben ebenfalls viele Schweizer Auswanderer, allerdings aus anderen Kantonen. Dies daher, weil bis weit ins 20. Jahrhundert in New Glarus nur Glarner Auswanderer aufgenommen wurden. Sehenswert in Monroe ist die „Turner Hall“, erbaut 1868 und nach einem Brand am Labor Day 1936 im Emmentaler-Stil bis 1938 wieder aufgebaut. Der Ratskeller ist Restaurant und Museum zugleich. Voller Stolz zeigt man uns Vitrinen zur Geschichte des Clubs und dass es eine Turnerin aus Monroe bis an die Olympiade 1952 in Helsinki geschafft hat. Sehr originell auch das Baumgartner’s, Käseladen und Restaurant in einem.

Weitere Informationen unter:
www.en.wikipedia.org/wiki/New_Glarus
www.swisstown.com/
www.turnerhallofmonroe.org